Der Film

Das Wetter ist ein allgegenwärtiges, globales Thema, das alle Menschen betrifft und sie immer wieder neu beschäftigt, besonders in der heutigen Zeit mit zunehmenden Naturkatastrophen und dem vielbesprochenen Klimawandel.
Der Film «Wätterschmöcker» setzt sich mit Fragen rund ums Wetter auseinander und porträtiert ein Jahr lang den Alltag der Muotataler Wetterpropheten. Sie sagen das Wetter anhand von Natur-Beobachtungen ein halbes Jahr voraus und sind heute bekannter als je zuvor und geschätzt für ihr breites Wissen, ihre Naturverbundenheit und ihren Humor.

Die Wetterpropheten sind allesamt in Berufen tätig, welche man in den Städten kaum kennt: Martin Holdener – Holzer und Landwirt; Alois Holdener – Fernleitungs-Monteur, ehemaliger Forstarbeiter; Martin Horat - Sensenhändler, Zahnrasper und Rinderhirt; Karl Reichmuth – Taglöhner und Jäger; Peter Suter – pensionierter Sandstrahler, mit 80 Jahren immer noch aktiver Berggänger; Benny Wagner – früher Architekt und Wirt, heute arbeitsloser Hobbymaler, Peter Gwerder – Landwirt.
Eingebunden in die Alltagsszenen zeigen sie uns anhand von Mäusen, Winden, Pflanzen, Pilzen, Tannzapfen, Ameisen, Geweihen und Hölzern ihre individuellen Methoden des Wetterprophezeiens. Einer von ihnen recherchiert in uralten Büchern mit Wetteraufzeichnungen des Klosters Einsiedeln. Es wird aber nicht jeder all seine Geheimnisse lüften...
Gespräche in der Natur werden durch Erzählungen weiterer «Originale» der Gegend ergänzt. Aufnahmen stimmungsvoller Landschaften, welche die Leute prägen, bereichern den Film und machen die Übergänge der vier Jahreszeiten intensiv erlebbar.

Ausgehend von den Porträts der Wetterpropheten geht es in diesem Film um eine «Hommage» an das alte Land Schwyz mit seinen BewohnerInnen, Schönheiten und Eigenheiten – allen voran der unverfälschte Dialekt. Die innovative Filmmusik der einheimischen Hujässler, die beschwingt, aber auch voller Tiefgang ist, untermalt das Werk. Der Film ist ein Brückenschlag zwischen Stadt und Land, indem er das für viele Stadtleute fremde Landleben visuell und akustisch erlebbar macht und zeigt, dass es auch jenseits des WorldWideWeb, des Hype und der Coolness ein Leben gibt. Ebenso bringt er der Landbevölkerung ein vertrautes Thema anschaulich und eindrücklich näher. Das relativ junge Filmteam mit Frauen hinter der Kamera wirft einen frischen, sinnlichen, aber auch kritischen Blick auf Schweizer Bauern, und setzt somit einer Thematik, die schon allzu oft träge und verstaubt dargestellt wurde, etwas Neues, Poetisches entgegen.