Der Film

Vom Bödmerenwald wurden früher viele Stämme über die Muota transportiert. Das geschlagene Holz wurde gewöhnlich mit der Axt gekennzeichnet, mit sogenannten Hicks. Das Kloster in Muotathal zeichnete seine Stämme vor dem Einwerfen in den Fluss oder in die Nebenbäche mit einem Brenneisen. In Ibach oder Brunnen wurden die Hölzer aus der Muota gezogen und anhand der eingebrannten oder eingehauenen Zeichen sortiert.
 
Heutzutage gibt es in Mitteleuropa nur noch einen Ort in der Schweiz wo professionell Holz geflösst wird. Am Ägerisee gibt es alle vier Jahre einen Holzschlag auf der Seite des Bergwaldes. Die beiden Korporationen Unterägeri und Oberägeri sind die Besitzer des Waldes und arbeiten zusammen, wechseln sich jeweils auch in der Verantwortung ab. Dort führt keine Strasse hin, man erreicht das Ufer nur mit dem Fahrrad, dem Schiff oder zu Fuss. Die gefällten Stämme können entweder über das Wasser oder die Luft wegtransportiert werden. Und über den See ist es zwar sehr aufwendig, doch immer noch wesentlich günstiger als mit dem Helikopter; der Holzpreis ist ja seit Jahren tief. Gleichzeitig ist es auch eine traditionelle Arbeit, dessen Handgriffe von Generation zu Generation weitergegeben werden und erhalten bleiben.
 
Die Topographie lässt keinen sinnvolleren Arbeitsablauf zu, als die gefällten Baumstämme direkt in den Ägerisee zu leiten. Die Stämme werden im See schwimmend während einem Monat zu einem wachsenden Floss zusammengebunden und am Stichtag anfangs März vom Ufer des Bergwaldes mit  zwei Motorbooten nach Unterägeri geschoben. Danach wird das Floss aufgetrennt und die einzelnen Baumstämme driften ca. 300 m die Lorze talwärts bis zur Sammelstelle, wo sie mit dem Zangenschlepper aus dem Fluss gehoben und für die Bestimmungsorte sortiert werden.
 
Im Film wird der ganze Ablauf des Flössens gezeigt, sowie auch die Ideologie der Korporationen über den schonenden Umgang mit dem Wald. Dies ist auch der inhaltliche Schwerpunkt, Weitsicht im Umgang mit der Natur und der Blick in die Zukunft.

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Karl Henggeler und Stefan Rogenmoser auf dem Floss in der Morgensonne